Moinsen!
Danke für die vielen Antworten, das ist wiklich toll!
Ich versuche mal, eine sinnige Erkenntniszusammenfassung zu geben. Dass der Wagen niemals ein Sammerstückchen werden kann, ist klar. Aber als Grundlage für einen Sommerwagen mit 5000 km/a vielleicht brauchbar.
Ich hatte das Angebot für mich schon ausgeschlossen, allerdings könnte es sein, dass der Wagen in eine preisliche Region kommt, in der man einige Macken in einem angemessenen Umfang in Kauf nehmen kann. Eine Revision oder auch nur ein abgerissener Stehbolz incl. der Arbeit dafür (Motorausbau, öffnen usw.) fällt da nicht mehr drunter. Wenn ich den Motor ausbauen lassen würde, oder selber ausbaue und dann verbringe, dann bleibt es nie bei nur den Stehbolzen.
Köpfe runter bedeutet immer, dass diese auch in Schuss gebracht werden, und wenn man schon die Kolben sieht, dann schaut man sich auch die Tragbilder an. Von dort aus es bis zur Teilung nur ein kleiner Schritt, und dann liegt man bei 12-15 TEUR bei einem renommierten Spezialisten. Dann wäre ich raus. Zusaätzlich ist das auch der niedrig verdichtete Motor...
Zu den Kettenkästen: sollen vor Kurzen gemacht worden sein.
Der Wagen kommt aus dem USA und wurde vor 10 Jahren über Amsterdam importiert. Die Historie ist sehr "schwierig", der Wagen wurde mit 3 Vorbesitzern angeboten, ich selber kann mindestens sieben nachvollziehen, wobei die ersten 10 Jahre völlig offen sind. In den USA mindestens 5, in Deutschland zwei weitere, wobei der Verkaufsgrund des jetzigen Besitzers plausibel scheint. Der war wohl regelrecht entsetzt, als ich mit den ersten Ergebnissen um die Ecke kam und macht auch einen ehrlichen Eindruck, also sicher nicht unbedingt wissentlich irgendetwas verschleiert. Kennt man ja, für einen selber ist das eigene Auto immer gut... Eigentümerblindheit.
Zwischen diesen Zeiten wurde in den USA auch noch der Tacho getauscht, allerdings ohne Belege...damit hat der Wagen, sofern die ersten 10 Jahre nicht großartig geflunkert wurde, mindestens 200 TKM, max 300 TKM, die Wahrheit wird wohl irgendwo in der Mitte liegen. In den USA ist der einige Male durch die Abgasprüfung gefallen. Es gibt keine Rechungen oder Wartungsbelege! Der Wagen hat eine Teilneulackierung, Carfax gibt jedoch zumindest keinen Totalschaden her. Ich habe sogar schon mit dem letzen Owner telefoniert, ein kleiner Autohändler in den USA mit einem wirklich zweifelhaften Ruf...Der Besitzer davor ist aktuell weit über 70 und wohnt in einem Ort, der als Altenressort bekannt ist. Der Rest der Vorbesitzer ist nicht mehr nachvollziehbar, ausser man fährt vor Ort durch die Gegend. Die Kilomterleistungen schwanken zwischen 11.000 KM/a für die Anfangszeiten, um dann für 17 Jahre und 3 Besitzer in den Bereich um 200 KM/a zu rutschen. Ab dem Export werden die Fahrleistungen wieder realistisch. Hat TÜv und H-Kennzeichen...
Es sind keine Matching Numbers.
Meine grosse Sorge sind die Stehbolzen und weitere, nicht sichtbare Schäden im Innern. Und wenn das Risiko einer grossen Revision mit einer hohen Wahrscheinlichkeit ansteht, dann ist der Wagen nicht mehr von Interesse, so tief wird sich der Verkäufer nicht verhandeln lassen. Mein Preis wäre dann der Vergleich mit einem ähnlichen Wagen mit ebenfalls unbekannter Historie und fehlenden Belegen MINUS den Revisionskosten. Das Getriebe ist ein 915er, bei der Laufleistung mit Sicherheit auch nicht mehr Blessuren frei. Das allerdings würde ich nur teilweise in Abzug bringen, ein Restrisko muss ja verblieben.
Das Blech kann ich gut selber beurteilen, das kann ich mit einem Endoskop auch in tiefere Ecken schauen.
Bei dem Motor hingegen fehlen mir die Erfahrungswerte, auffallend ungewöhnliche Geräusche sind aber nicht zu verzeichnen. Aber auch das ist nichts belastbares. Nur mal als Beispiel: Ich habe hier noch einen Zetti, den ich vor Jahren als Sommerspassauto gekauft habe (ich weiss, Schande über mich). Da habe ich mittlerweile den halben Kaufpreis an Reparaturen reingesteckt, tut aber nicht weh, weil ich an dem alles selber machen kann und der auch Wochen auf der Bühne stehen kann, ohne mir auf die Nerven zu fallen. Für mich Urlaub, wenn ich daran schraube. Nur ganz kurz: Kupplung samt ZMS, Ölundichtigkeiten bis zum Abwinken, Schaltung nudelig usw.. Ist bei einem Reihensechszylinder aber auch kein nennenswertes Problem, den bis zur Kurbelwelle runterzubauen. Stand bis zum Eigentümerwechsel gut da, die Historie ist abslolut sauber und sehr klein...Die Kupplung ist mir nach 500 km um die Ohren geflogen, und dann kam beim Zerlegen eines zum andern...in Kauf genommenes Pech, mir ist der Wagen das Wert und hat nie meine Komfortzone verlassen. Was bei dem G50 nur über de Preis gehen wird, ich gehe bei einem Kauf niemals über meine Wohlfühlgrenze, dann habe ich mit mir auch keinen Stress, wenn das Schäden auftreten. Läuft dann unter Pech und macht keine schlaflosen Nächte mit Selbstvorwürfen 
Bei einem G50 sieht das schon ganz anders aus...Spezialwerkzeug, ungemein teure Ersatzteile, einige Dinge gehen immer nur zu Zweit, und zu guter Letzt braucht man dafür einen großen Baum an Erfahrung dafür ...die ich nicht habe.
Daher auch meine Frage an die Spezialisten, die im Prinzip in der Frage mündet: was würde ihr tun? Und wo würde ihr den ansiedeln?
Bei den Verölungen sind mir einige Dinge aufgefallen, aber immerhin ist der Verkäufer ehrlich und hat keine geschönten Bilder gesendet. Nur am Rande: für mich ist das deutlich mehr als nur ein bisschen schwitzen, der tropft...
Das Lüfterrad ist auch schon verölt, d.h. heisst, dass der schon länger und deutlich inkontinent sein muss. Bis das bis dahin hochgewirbelt wird, brauchts schon ein bisschen was an Menge. Wenn ich mir dann noch die Fehllackstellen am Gehäuse sehe, dann bestätigt das die Dauer und...die fehlende Wartung. Die Wärmetauscher sind ja auch vor vorne bis hinten angeölt, bei einem Bild sieht man auch deutlich die Tröpfchenbildung und die Verölung am hinteren Teil. Unterbodenschutz mal anders
Optisch und auch im Innern sieht der ganz ordentlich aus, sonst hätte ich das Thema schon lange begraben. Nicht mehr ganz original, aber nichts, was sich nicht zurückbauen liesse. Aufkleber an der Karosserie sind vorhanden, aber ob die nachgeklebt worden sind, kann man natürlich nicht mehr sehen.
Ich bin mir absolut unschlüssig, daher auch dieser Hilferuf.
LG, Frank